Bei Übernahme der Molly hatte ich mir bereits einen neuen Kompass auf die Einkaufsliste gesetzt. Einige Stegnachbarn meinten zwar, das brauche man doch in Zeiten von GPS nicht mehr, doch ich bin hier grundlegend anderer Meinung.
Ein Kompass gehört in meinen Augen unbedingt auf ein Boot. Und zwar einer, der von Strom und Satelitenempfang unabhängig funktioniert, wenn man mal von der nächtlichen Beleuchtung absieht. Damit will ich die elektronische Navigation nicht generell verdammen. Aber eine sichere Alternative bei Ausfall der modernen Technik sollte immer mit an Bord sein. Molly hat mit ihrer Radsteuerung den idealen Platz für einen Kompass auf dem Top der Steuersäule. Aber, wie auf dem Bild oben zu sehen, hatte dieser sich im Laufe der Jahre, vermutlich durch Sonneneinstrahlung, unsichtbar gemacht. Dem Vorbesitzer machte das offenbar nichts aus. Mich aber störte schon alleine der Anblick dieser kaputten Glaskugel.
Zunächst schaute ich bei den einschlägigen Versandhäusern nach einem passenden Modell. Allerdings konnte mir niemand versichern, dass das in Betracht kommende Teil auch wirklich auf die Steuersäule passt. Bis ich beim D-Marina-Team in Oldenburg i.H. fündig wurde. Dort gibt es tatsächlich noch eine lange Ersatzteilliste für jeden einst bei Dehler gebauten Bootstyp, und damit auch für meine Molly. Das gute Stück war preislich nicht gerade ein Schnapper, aber auf einem Klassiker, wie die Delanta in meinen Augen einer ist, sollte schon alles irgendwie passen. Und dabei spielt die Optik eine nicht unerhebliche Rolle. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Moment, wo ich die letzte Schraube fest ziehe und der Kompass auf Molly seine Arbeit aufnehmen kann.